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Freitag, 13. April 2018

Schrott im Netz

Alle bekommen ihr Fett ab

Seit 14 Tagen wundere ich mich darüber, dass im Netz wieder bestimmte anonyme blogs hoch geklickt werden. Heute habe ich darauf eine mögliche Antwort bekommen. Von einem Anrufer. Näheres dazu werde ich hier noch nicht verraten. Sonst gibt es über diesen Anrufer demnächst auch noch einen anonymen blog - möglich wäre es jedenfalls.

Im Jahre 2011 hatten solche anonymen blogs Hochkonjunktur. Vor und nach der Entlassung des Leiters der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch wimmelte es plötzlich im Netz von solchen Veröffentlichungen. Ruthard Stachowske hatte bis dahin mit familienorientierter Drogentherapie unter dem Dach der Sucht- und Jugendhilfe geworben. Familienorientiertes gab es aber nie in seiner Einrichtung. Klientinnen und Klienten wurden verleumdet, Kritiker attackiert - und die meisten Jugendämter schwiegen zu den Missständen. Die evangelische Hochschule Dresden, an der Stachowske bis heute  Honorarprofessor ist, verweigerte eine öffentliche Diskussion über die Praktiken von Ruthard Stachowske. Der Rektor stellte sich taub. 

In anonymen blogs attackiert wurden damals ehemalige engere Mitarbeiter von Stachowske, die sich gegen den Leiter gestellt hatten, Mütter und Großmütter, die sich gegen Stachowskes Methoden gewehrt hatten, eine ehemalige Geschäftsführerin und ihr Vorgänger, auch über mich wurden immer neue Lügen verbreitet, denn ich hatte 2009 mit einer ausführlichen Berichterstattung über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch begonnen. 

Und die kam so: Ein Hamburger Anwalt hatte mir im Namen der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg mit juristischem Ungemach gedroht, sollte ich jemals bestimmte Dinge in der Einrichtung kritisieren, die von dem Anwalt in seiner Klageandrohung aufgelistet wurden. Eine bessere Anleitung für Recherchen hatte ich noch nie bekommen. Vor dem Start meines blogs organisierten wir ein Treffen Ehemaliger in Lüneburg, zu dem ich Stachowske einlud. Er kam nicht. Der damalige Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg auch nicht. 

Mir wurde also schnell klar, dass es Ruthard Stachowske und seinem Team gar nicht darum ging, Menschen wieder gesund zu machen, je länger sie in der Einrichtung waren, desto kranker wurden sie, genauer: desto kranker wurden sie gemacht. Außerdem vertrat Stachowske eine Theorie, der sich seine Klientinnen und Klienten zu fügen hatten. Was er behauptete, stimmte angeblich, was wirklich war, war überhaupt nicht wichtig. Damit verdiente er sein Geld und die Einrichtung erschloss sich Geldquellen bei den Kostenträgern.

Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch wurde 2012 an die Step gGmbH Hannover verschenkt und 2014 geschlossen, Ruthard Stachowske gründete eine Praxis in Lüneburg.